BAD WILDUNGEN. Der Nationalpark Kellerwald/Edersee hat seinen ersten Ranger und eine eigene Botschafterin: Hermann Bieber und Felicitas Woll stellten sich am Montag im Wildunger Kurhaus in ihren neuen Funktionen der Öffentlichkeit vor.
Umweltminister Wilhelm Dietzel überreichte der Schauspielerin aus Vöhl-Harbshausen die Ernennungsurkunde. Hermann Bieber erläuterte die Aufgaben, die er und seine Rangerkollegen in Zukunft erfüllen: "Wir sind zuständig für die Besucherlenkung, für Informationen an die Gäste und für Führungen, an denen alle Altersgruppen teilnehmen können. Das Thema Waldökologie spielt dabei eine große Rolle." Und natürlich achteten die Ranger darauf, dass die Ge- und Verbote im Nationalpark eingehalten werden. Zunächst übernehmen die Mitarbeiter des Forstamtes Edertal diese Aufgaben, doch die Ranger-Stellen werden innerhalb von Hessen-Forst ausgeschrieben. Wer sich bewerben will, braucht die Zusatzausbildung zum Natur- und Landschaftspflege. Die meisten Beschäftigten im Forstamt Edertal bringen diese Voraussetzung mit.
Der Nationalpark profitiert außerdem davon, dass es zwei Bildungseinrichtungen an seinen Eingängen gibt: die Waldschule "Fagutop" am Wildpark Edersee und die "Kellerwalduhr" am Feriendorf Frankenau. "Außerdem existieren ein waldökologischer und ein waldhistorischer Lehrpfad im Nationalpark. Sie werden von den Besuchern sehr gut angenommen. Wir fangen nicht bei Null an", betonte Bieber.
Minister Wilhelm Dietzel erläuterte nochmals die finanzielle Ausstattung des Nationalparks. Die Ausgaben für Investitionen sollen von jenen 5 Millionen Euro Landeszuschuss bestritten werden, die ursprünglich für den Naturpark Kellerwald-Edersee vorgesehen waren. Hinzu kommen jährlich Personalausgaben in Höhe von 1,5 Millionen Euro. "Für 2004 stehen dem Nationalpark 2,4 Millionen Euro zur Verfügung", sagte der Minister.
Eine klare Absage erteilte er zum wiederholten Mal den Plänen für eine Skipiste am Peterskopf: "Sie würde im Vogelschutzgebiet liegen, im FFH-Gebiet, im Naturschutzgebiet, im Bannwald und nun im Nationalpark." Zuständig für eine Genehmigung wäre mit Blick auf Vogelschutz- und FFH-Gebiet die Europäische Union. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie zustimmt", meinte Dietzel. In puncto Naturschutzgebiet, Bannwald und Nationalpark ist sein eigenes Ministerium gefragt. "Von mir gibt es keine Zustimmung für das Projekt", betonte Dietzel, obwohl sein Kabinettskollege, Wirtschaftsminister Alois Rhiel, sich für das Vorhaben ausgesprochen hat.