BAD WILDUNGEN. Ich hatte nicht damit gerechnet, das war auch für mich eine große Überraschung, sagte Felicitas Woll. Die junge Frau und Schauspielerin aus Harbshausen - bekannt als Lolle aus der ARD-Vorarbendserie Berlin, Berlin - ist die erste Botschafterin des Nationalparks Kellerwald-Edersee.
Staatsminister Wilhelm Dietzel stellte die neue Repräsentantin gestern gemeinsam mit dem ersten Ranger Hermann Bieber (Frebershausen) am Rande des Buchenwaldforums im Neuen Kurhaus von Bad Wildungen vor. Ich freue mich auf die Herausforderung, betonte der 24-Jährige. Als Kind dieser Region (Dietzel) möchte sie den Besuchern vermitteln, was der Nationalpark für ein besonderer Platz ist, wie man Natur sehen, fühlen, riechen und erleben kann. Den genauen Aufgabenkatalog für die Botschafterin wird die Arbeitsgemeinschaft, die sich mit der Vermarktung des Nationalparks beschäftigt, erarbeiten
Konkreter sind schon die Aufgaben für die Nationalparkwacht definiert, die so genannten Ranger. Wir fangen nicht bei Null an und haben schon etwas vorgearbeitet, so Hermann Bieber. Öffentlichkeitsarbeit und Information der Besucher mit Führungen und Veranstaltungen zählen dazu, ebenso Wegenetzbetreuung, Lenkung des Wildbestandes, Arten- und Biotopschutz und die Betreuung von Infozentren. Der Minister: Sie sind nicht die Polizei, sie werden lenken, führen, informieren, aber auch ein Auge darauf haben, was im Nationalpark geschieht.
Der Nationalpark startet mit 28 bis 30 Mitarbeitern - zwei Drittel sind Ranger. Die Chefposition im künftigen Nationalparkamt mit Sitz in Bad Wildungen ist ausgeschrieben und soll zum 1. April besetzt sein. Kommissarischer Leiter ist Dr. Hans-Werner Führer, Chef des Forstamtes Edertal, aus dem das Nationalparkamt entwickelt wird.
Jetzt gilt es, das Projekt weiter mit Leben zu erfüllen, sagte der Minister. Er sprach von einem idealen Standort. Der Nationalpark werde ein hochinteressantes Arbeitsfeld für die Wissenschaft, aber auch für die Regionalentwicklung und den Tourismus. Dietzel: Ein Angebot der Landesregierung an diese Region.
Landrat Helmut Eichenlaub stellte fest, dass das Projekt Nationalpark den Großteil der Bevölkerung überzeugt habe. Er ist keine Schreckensvision mehr, sondern wird zunehmend als Chance begriffen.
Karsten Wittern, Vorsitzender von Pro Nationalpark, präsentierte die erste Wanderkarte für den Nationalpark, die der Verein mit Unterstützung des Landes herausgegeben hat. Sie weist Wanderern den Weg zu den Sehenswürdigkeiten und Anlaufpunkten dieses Parks und informiert auf der Rückseite über dessen Ziele. (SCH)