Lolle, Lust und Leben
boulevard.ard.de, 08.03.2005

Lolle auf Abschiedstour: Die IV. Staffel der ARD-Erfolgsserie "Berlin, Berlin" ist zugleich auch die letzte. Schauspielerin Felicitas Woll will sich nun anderen Plänen widmen.

Sie ist süß, sympathisch, ein wenig sprunghaft, immer recht verzweifelt, aber vor allen Dingen hilfsbereit. Das Landei Lolle aus der ARD-Vorabendserie "Berlin Berlin" hat die Herzen der deutschen Fernsehnation im Sturm erobert. Nur der Liebe wegen wagte Lolle einst den Sprung vom behüteten Landleben in den Berliner Großstadtdschungel. Doch mit Amore war es dann doch nichts, stattdessen nur Gefühlschaos und immer neue private und berufliche Probleme. Und davon gibt es auch in der IV. und letzten Staffel wieder jede Menge zu berichten. Am Dienstag, 8. März, 18.50 Uhr fällt der Startschuss in der ARD.

Schauspielerin Felicitas Woll kann oft mit ihrer Rolle als Lolle mitfühlen. Auch sie wuchs in einem kleinen Dorf auf dem Lande auf, stammt aus behüteten Verhältnissen und ihre Beziehungen hatten bisher keinen Bestand - allerdings mehr aus Zeitmangel, wie sie versichert. Beruflich ist Felicitas jedoch auf der Überholspur: "Deutscher Fernsehpreis" 2002 und "Adolf Grimme Preis" 2003 - jeweils als beste Schauspielerin. Die Serie "Berlin Berlin" wurde mit der "Goldenen Rose von Luzern" (früher Montreux) 2004 in der Sparte Comedy/Sitcom ausgezeichnet und als Sahnehäubchen im letzten Herbst die höchste TV-Auszeichnung: Der "Emmy" in der Kategorie Komödie.

Schauspielerin - warum nicht?

Ihr Berufsziel war die Schauspielerei dennoch nicht. Eigentlich wollte Felicitas Krankenschwester werden. Dass daraus dann doch nichts geworden ist, das lag an einem schicksalhaften Disco-Besuch im Jahre 1998. Ein Agent sprach sie an, ob sie sich nicht vorstellen könne, Schauspielerin zu werden. "Warum nicht?", dachte sich Felicitas und fuhr vier Wochen später zu einem Casting, setzte sich gegen 100 Mitbewerberinnen durch und bekam die Rolle als "Tanja Ewermann" in der Comedy-Serie "Die Camper". 2001 dann folgte ihr endgültiger beruflicher Durchbruch. Im Kino begeisterte sie als Viktoria in "Mädchen Mädchen" und im selben Jahr begannen die Dreharbeiten zur ersten Staffel von "Berlin Berlin".

Und die Zukunft ...?

"Alles ist seit 'Berlin, Berlin' anders. Mit Lolle bin ich erwachsen geworden. Durch sie bin ich selbstbewusster und manchmal mutiger geworden. Ich habe Lolle wirklich sehr viel zu verdanken. Das werde ich nie vergessen", bekannte Felicitas Woll auf der "Berlin, Berlin"-Homepage. Dennoch ist jetzt Schluss mit der Vorabendserie: "Ich will jetzt lieber Filme drehen", verriet sie dem "Stern". Und auch einem Angebot aus Hollywood würde sie sich nicht verwehren. Man darf also gespannt sein, wohin ihr Weg noch führen wird.