Adolf Grimme Preis 2003 für Felicitas Woll
Am 11. März 2003 wurde bekanntgegeben, dass Felicitas Woll
für Ihre Hauptrolle als "Lolle" in "Berlin Berlin"
mit dem Adolf Grimme Preis ausgezeichnet wird.
Eine weitere Auszeichnung für die ARD-Vorabendserie geht
an den Drehbuchautor David Safier
Die Verleihung findet am 21. März in Marl statt.
Alle Fans und die Felicitas Woll
Fanseite
sagen Herzlichen Glückwunsch!!
Hier die Begründung der Jury für die Auszeichnung
Im Vorabendprogramm schäumt es und seift es gewaltig. Herzen brechen im
Sekundentakt, Eifersucht blüht ganzjährig, Partner werden in Windeseile getauscht,
Intrigen explodieren, es wird geschworen und gelogen, dass sich allerwelt Balken
biegen, es wird genüsslich grimassiert, mit den Armen gefuchtelt, geplappert,
geschnattert, geschludert. Das ist Vorabendprogramm. Oft! Aber nicht immer!
Manchmal retten Vorabendserien wie "Berlin, Berlin" den Tag. Da wird mit leichter
Hand - und das ist schwer genug - erzählt, wie eine junge Frau in die Großstadt
nach Berlin zieht und sich dort auf der Suche nach ihrem Leben macht. Das ist
witzig, unterhaltsam, fröhlich, vital, komisch, humorvoll und liebevoll. Das sind
Eigenschaften, die es hierzulande nicht immer einfach haben.
Umso erfreulicher ist der Erfolg von "Berlin, Berlin" bei Publikum und Kritik.
Vieles verdankt sich der Protagonistin Felicitas Woll, die die allzeit rennende
Lolle mit großer Empathie und sprudelnder Natürlichkeit spielt. Ihr Charme ist nie
anbiedernd oder erzwungen, sondern scheint sich beinahe beiläufig einzustellen.
Unterstützt wird sie von der sorgfältigen Inszenierung und Drehbüchern, die keinen
Hang zu großmäuliger Dramatik oder zu papierenem Pathos haben. Dafür ist in erster
Linie der Autor David Safier verantwortlich, der seine Figuren lakonisch, aber
präzise umschreibt, sie jedoch nicht mit allzu vielen Sätzen zuschreibt und
festlegt.
Lolles Charakter und die Physiognomie der Serie werden durch den brillanten Einsatz
von Stilmitteln wie Zeichentrickanimationen und Voice-over-Effekten kunstvoll
bestimmt. Die Serie ist auch in den Nebenrollen hervorragend besetzt und zeigt ein
lebensnahes und gut beobachtetes Bild von Berlin. So entwirft "Berlin, Berlin"
gekonnt, aber ohne verstiegenen Ehrgeiz das Porträt einer Generation, die sich auf
den Weg macht, nach Werten sucht und dabei Erfahrungen lebt, die nicht das
Fernsehen, sondern das Leben schreibt.
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